13.11.19 - Die Mitgliederversammlung des regionalen Fachverbandes Metaltec ZH SH vom 16. Oktober 2019 fand auf der Halbinsel Au statt.
Präsident Thomas Czeschner konnte unter den 56 Gästen, davon 35 Stimmberechtigte, die Herren Artho Marquart, Vizepräsident AM Suisse und Präsident Metaltec Suisse, und Christoph Andenmatten, Direktor AM Suisse, sowie den Berufsinspektor MBA Peter Dinkel begrüssen.
Thomas Czeschner begrüsste die Anwesenden zur traktandenreichen Versammlung. Er konnte drei neue Mitglieder, zwei Aktiv- und ein Freimitglied, vorstellen. Sie wurden einstimmig aufgenommen. Auch alle nachfolgenden Traktanden wurden ohne Gegenstimme angenommen. Thomas Czeschner bedankte sich bei den Patronatsmitgliedern, die einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Verbandsführung beitragen und forderte die Anwesenden auf, diese auch bei ihren Materialbezügen zu berücksichtigen. Schliesslich wurde die Mitgliederversammlung gebeten, der seit der Generalversammlung Verstorbenen für einen Moment zu gedenken.
Nachwuchswerbung – Ideen sind gefragt
Marcel Müller, neu zuständig für die Nachwuchswerbung, schilderte die Situation auf dem Markt. Er erinnerte an die Werbemittel, die von der Kampagne «metall+du» zur Verfügung stehen und fragte nach Verbesserungs- und Optimierungsmöglichkeiten. Wie steht es zum Beispiel mit der Möglichkeit, die Botschaft in Schulen direkt an die Lernenden zu bringen? Besteht Interesse an einer Arbeitsgruppe? Wer Ideen dazu hat, ist gebeten sich bei Marcel Müller zu melden.
Erfreuliche finanzielle Situation
Martin Fischer, Leiter des Ressorts Finanzen, präsentierte sowohl bei der Verbands- als auch bei der Kursrechnung eine erfreuliche finanzielle Situation: Beide Jahresrechnungen dürften 2019 wiederum positiv abschliessen. Ebenso weisen die beiden Budgets 2020 entsprechende Gewinne aus. Beim BZE zeichnet sich jedoch weiterhin ein Rückgang an neu Auszubildenden ab, was ertragsseitig Auswirkungen hat. Andererseits sind die QV-Vorbereitungskurse sowie die Schweissprüfungen stärker gefragt und tragen zu zusätzlichen Erträgen bei. Im Rahmen der finanziellen Konsolidierung wurden notwendige Investitionen im BZE zurückhaltend behandelt, werden jedoch in Zukunft unumgänglich sein. Martin Fischer betonte, dass zwischen Vorstand und Geschäftsstelle in Sachen Finanzen eine hohe Transparenz besteht. Diesen Ball nahm Thomas Czeschner auf und wies darauf hin, dass Transparenz für alle Belange im Verband gelten: «Ein Telefon an die Geschäftsstelle und sie erteilt Auskunft oder gewährt jederzeit gerne Einsicht!»
Verschiebung bei den Lernendenzahlen
Marko Ramljak, Präsident Kurskommission, zeichnete die aktuelle Situation des Nachwuchses auf. Der Rückgang an Lernenden aller Berufe entspricht ziemlich genau dem Geburtenrückgang in der Schweiz. Trotz derzeitigem Rückgang bei den ÜK-Teilnehmenden bleibt das BZE dank anderweitigen Angeboten weiterhin ausgelastet, was bereits vom Vorstand Finanzen erwähnt wurde. Eher beunruhigend ist die Tatsache, dass die Lernendenzahlen bei den Metallbauern und den Metallbaukonstrukteuren mit vierjähriger Lehre abnehmen, und bei den Metallbaupraktikern und der zweijährigen Lehre zunehmen – es droht eine Abwertung der Berufe. Weiter hielt Marko Ramljak fest, dass der Kursleiter Beat Müller nunmehr 25 Jahre im Dienst des Bildungszentrums Effretikon steht und dieses massgeblich mitgeprägt hat. Leider ist er ferienabwesend, so dass ihm das Dienstaltersgeschenk nach seiner Rückkehr übergeben wird.
Nachwuchsehrung
Roman Rüttimann berichtete von der Lehrlingsehrung 2019 im BZE und im Rössli Illnau und bedankte sich bei allen, die zur erfolgreichen Durchführung beitrugen. Erfreut stellte er fest, dass eine befriedigende Anzahl Absolventen einen Abschluss von 5 und mehr erreichten.
Berufsschulen zu Kompetenzzentren
Der Kanton Zürich hat sich zur Schaffung von Kompetenzzentren entschieden, welche auf einen der jeweiligen Standorte der Berufsschulen fallen werden. Nachdem die Vernehmlassung zwischenzeitlich abgeschlossen ist, fällt der Standort für den Metallbau auf die Berufsschule Zürich, was für die gesamte Region von Metaltec ZH SH vorteilhafter sein dürfte. Im 2020 wird der definitive Entscheid durch den Bildungsrat gefällt und danach wird mit der Umsetzung begonnen.
Vertrauen gegenüber dem Verband
Am 19. September 2019 fand der Fachpräsidentenaustausch, bei dem die Bedürfnisse der Regionalverbände evaluiert wurden, statt. Dabei zeigte sich, dass diese zu fast 100 Prozent dem Strategiepapier des Vorstandes von Metaltec Suisse entsprechen. Diese grosse Übereinstimmung wertete Thomas Czeschner als klares Zeichen, dass in den Regionen ein grosses, intaktes Vertrauen gegenüber den Fachverbänden besteht.
Parolen für die Fachverbandsversammlung
Im Hinblick auf die Fachverbandsversammlung AM Suisse vom 8. November 2019 in Luzern beschloss die Versammlung Zustimmung bei allen Traktanden. Zu diskutieren gab der Antrag der Regionalverbände SO, TG und TI betreffend Zurückstellung der Revision HBB bis zum Abschluss der Revision Grundbildung. Vorstand und Mitgliederversammlung waren sich jedoch letztlich mit einer Enthaltung einig, den Antrag abzulehnen.
LGAV-Anpassungen
Christoph Andenmatten erklärte, dass die Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) des LGAV für den AM Suisse von grosser Bedeutung ist. Daher hat das Seco den neuen LGAV vor dem Bundesratsbeschluss geprüft und zwei Änderungen verlangt, welche die Sozialpartner (PLKM) so nicht vereinbart hatten. Entsprechend musste die «Arbeitszeit-Regelung» angepasst werden. Ebenso kann beim «Kollektiv-Krankentaggeld» bei Aufschub der Wartefrist nur noch die Hälfte des effektiv vereinbarten Prämiensatzes in Abzug gebracht werden. Herbert Wild zeigte kurz auf, welche Auswirkungen dies für Arbeitgebende und Arbeitnehmende haben kann.
Optimierte Verbandsstrukturen
Wie angekündigt, überarbeitet der AM Suisse die Verbandsstrukturen mit dem Ziel, Abläufe zu vereinfachen, mehr Logik und Transparenz in Prozessen und Entscheidungen zu erhalten und Synergien zu nutzen. Christoph Andenmatten zeigte die Überlegungen ausführlich auf und skizzierte Massnahmen und Konsequenzen. Thomas Czeschner wertete auch dies als grossen Vertrauensbeweis in die Verbandsführung. Mit Applaus schloss er die Veranstaltung und lud zum Apéro ein.